Die islamische Kalligraphie
Die Kalligrafie ist ein Aspekt der islamischen Kunst, der sich aus der arabischen Schrift in engem Zusammenhang mit dem Islam entwickelt hat. Die arabische Kalligrafie ist die traditionelle bildende Kunst in der Islamischen Welt. Neben Abbildung und Verzierung der verschiedenen Attribute des Schöpfers wird auch sehr oft der Name des Propheten, seines Gefährten oder der von verschiedenen Sufi-Meistern abgebildet. Schon früh haben sich zwei Stilarten entwickelt, die eckige Kufi-Schrift und die kursive Naskhi-Schrift.
Kufi-Schrift
Die Kufische Schrift ist nach der Stadt Kufa benannt. Hier befand sich eine Hochschule, in der diese Schrift hauptsächlich von Abschreibern und Kalligraphen verwendet wurde. Bei der kufischen Schrift geht die Verschleifung der einzelnen Buchstaben noch nicht ganz so weit wie bei der späteren nas-chi-Schrift, die heute die gebräuchlichste Form der arabischen Schrift ist. Bei der kufischen Schrift fehlen jedoch oft noch die Diakritika (Punkte, arab.: i'jam) zur Unterscheidung gleich aussehender Buchstaben, die erst zur Zeit des Kalifen 'Abd al-Malik bin Marwan (685-705) zuerst für den Koran eingeführt wurden. Dadurch ist die Lesung dieser Schrift noch vieldeutiger als die anderer Konsonantenschriften.

Naskhi-Schrift
Der Nasch-(eingedeutscht Naßch-) Duktus ( „Naschi-Schrift“, von arabisch „abschreiben, kopieren“) ist allgemein die Bezeichnung für alle arabischen Kursiven, die zum Kopieren von Büchern verwendet wurden und speziell für den im Osmanischen Reich ausgebildeten Duktus, der das Vorbild für die arabischen Werksatzschriften lieferte. Die erste Kodifizierung der Schrift mit geometrischen Mitteln geht auf den Kalligrafen Ibn Muqla (885/6–20. Juli 940) zurück. Auf Grund ihrer Eleganz und ihrer besseren Lesbarkeit ersetzte sie allmählich die Kufi als Hauptschrift für das Schreiben des Korans. Die Naskhi-Schrift hat sich im Alltag beim Druck durchgesetzt.

Thuluth-Schrift
Die Thuluth-Schrift ist einer der sechs wichtigsten Schriftstile der islamischen Kalligrafie, der Sitta. Sie zeichnet sich durch besondere Biegsamkeit der Buchstaben aus und findet sich oft als Zierschrift auf Moscheen und anderen Gebäuden. Die Thuluth (Türkisch: Sülüs) war besonders populär im Osmanischen Reich.

Taliq-Schrift
Die Taliq-Schrift ist ein Schriftstil der arabischen Kalligrafie. Sie wurde während des 13. Jahrhunderts entwickelt, wobei Elemente aus Naskhi, Tawqi und Riqaa verwendet wurden. Diese Schrift wurde hauptsächlich verwendet, um Bücher und Diwane niederzuschreiben.

Nastaliq-Schrift
Das Nastaliq ist eine besondere Stilart der Persischen Kalligraphie und wurde am Ende des 13. Jahrhunderts von Mir Ali, einem persischen Kalligrafen aus Täbris geschaffen. Sie ist, wie der Name schon andeutet, eine Mischung aus Naskhi und Taliq. Im 15. Jahrhundert wurde sie die am meisten gebrauchte Schrift Persiens und verbreitete sich von da aus nach Osten. Seiner kalligrafischen Natur entsprechend, ist das Nastaliq schwer als Font für den Satz oder die Computerdarstellung zu fassen.
